Donnerstag, 2. Juni 2011

morgen gehts nach hause

indien macht mir den abschied echt nicht leicht.heute ist super wetter (richtig schön bewölkt,sodass die sonne nicht durchkommt und es ist richtig angenehme temperatur) und ind er altstadt wars leer.und die letzten tage waren auch der hammer. maniküre,pediküre,haare schneiden. essen gehen mit meiner ersten gastfamilie (soooo lecker), dann meine tante aus der zweiten familie treffen und sie näht mir ganz schöne sachen und hat mich zum mittagessen eingeladen und mir eine torte geschenkt und dann hat es zum ersten mal geregnet!!!!und wir haben auf dem balkon gestanden und uns unterhalten und man konnte den regen riechen.dann habe ich einige der austruschschüler getroffen und wir waren nen kaffee trinken und sind dann durch den regen zu meinem haus gefahren und haben gechillt und die haben sich klamotten rausgesucht, aus dem stapel von zeug, dass ich hier lasse.und heute nur kurz shoppen und in einer halben std kommen 3 frauen,die mir mehendi machen und morgen gehe ich nochmal zu meiner tante un hole mein zeug ab und muss auch noch woandeers kissenbezüge abholen und dann geht es auch schon auf nach mumbao,mit meinen gasteltern aus der ertsen familie. ich kann mir echt nicht vorstellen,dass ich übermorgen schon wieder in deutschland bin...

Sonntag, 29. Mai 2011

MANGO

Mango- Shake, Mango- Saft, Mango in Stücken, Mango- Püree, Mango- Püree mit Stücken, Mango in Streifen, Mango im Essen, rohe Mango, getrocknete Mango, Mango- Pickle, Mango- Lassi, Mango- Quark, Mango- Cashews.

Samstag, 28. Mai 2011

Indische Liebe

Bist du bereeeeeeit?
Nein, bin ich nicht. Ich dachte ich wäre es. Ready to go home. Falsch. Aber wie wir ja wissen ist irren menschlich. Ich will Indien nicht verlassen. Ich will nicht zwei Jahre warten müssen, bis ich wieder hier hinkomme. Ich will auf noch mehr Hochzeiten gehen, noch mehr Dinge lernen, noch mehr Menschen treffen, noch mehr Erfahrungen machen. Ich bin glücklicher hier als je zuvor. Ich bin noch nicht bereit.
Diese Gedanken schossen eben im Auto mit meinen Eltern durch meinen Kopf. Unglaublich liebe Menschen, die mich heute mit auf eine Hochzeit genommen haben. Vielleicht fühle ich mich jetzt so, weil ich in einer Woche nach Hause fliege. Aber vielleicht bin ich auch jetzt erst vollkommen angekommen. Sorry Leute, ich bleib noch n Jährchen. Meine Großmutter war so süß heute. Ich habe einen Socken- Elefant genäht (weil mir da nach war, weil ich nix zu tun hatte, weil man Kreativität lieber nicht zu lange einsperren sollte) und sie fand das ganz toll und hat die ganze Zeit nur noch gelächelt und den anderen gesagt, wie schön ich in meiner Kurta aussehe. Meine ELtern haben mich bei der Hochzeit mit auf die Bühne genommen, und dafür gesorgt, dass ich wie ein hochrangiger Gast behandelt wurde. Ich habe Geschenke bekommen, musste mit ins Video und auf die Fotos. Dutzende strahlende Gesichter, die mich lächelnd und neugierig bei jedem Schritt beobachtet haben. Bunter Reis, der mir in die Ohren geflogen ist. Ich habe eine Kokosnuss geschenkt bekommen! :) Auf dem Rückweg war das mulmige Gefühl im Bauch dann vollkommen da. Eine Woche noch. Es ging so schnell. Schwatzende Männerpaare auf Motorrädern, singende Rikshafahrer, sehnige alte Frauen, die am Straßenrand Papier sammeln. Studenten, die an der kaputten, staubigen Straße stehen und auf den Bus warten. Ein Hängebauchschwein, das in einem Müllberg wühlt. Kinder streiten sich um einen alten Basketball. Indische Momente. Ich esse Mangos und sehe der Köchin zu, wie sie auf dem Boden sitzt und Chapatis ausrollt. Ich schreibe meine Mails, während meine Mutter neben mir hockt und leise betet. Ich flüchte vom Mittagstisch, damit meine Großmutter mir nicht NOCH MEHR Süßigkeiten einfüttert.
Der Ventilator brummt, die Hitze ist kaum auszuhalten. Kaum. Ich halte es aus. Denn das ist mein Zuhause. Ich lebe hier.

INDIEN.

Montag, 9. Mai 2011

auf in die berge

tasche gepackt.mangos gegessen.stromausfall ausgesessen und gleich gibbet abendessen.morgen innen zug nach delhi,übermorgen nen bus nach manali.ich geh innen himalaya.liebe grüße an alle,die zuhause rumsitzen :)

Dienstag, 3. Mai 2011

langsamer abschied

Der Sonnenuntergang durch den Smog orangig über der ganzen Stadt verteilt. Alte Frauen unterhalten sich im Hauseingang. Kinder spielen auf kaputten, verrosteten Spielplätzen. Indiens angerosteter Charme ist spürbar. Ich steige in die Riksha, warmer Wind weht, die Straße ist ungewohnt leer. Als wir losfahren wollen steigt der Rikshawalla noch einmal schnell aus der Riksha, um einen kleinen pinken Plastikball aufzuhalten, der die Straße hinuntergerollt kommt, zerkratzt und ein bisschen verbeult. Hinter einer Mauer hört man Kinder rufen, kleine Jungs stecken ihre Köpfe über den Rand. Der Ball wird zurück zu ihnen geworfen, das Cricket- Spiel kann fortgesetzt werden. Der gewohnte Weg nach Hause, Aundh. Ich sauge Indien noch einmal ganz in mir auf, denn in einem Monat werde ich das alles hier verlassen. Kreischende Kinder im Dreck, alte Frauen mit buckeligen Rücken, fünf Menschen auf einem Motorrad, kleine, knatterige Autorikshas und ihre verrückten Fahrer, Essensgeruch an jeder zweiten Straßenecke, Kuhgeruch an allen dazwischen. Kleine Krams- Läden wo man hinguckt. Menschen und Müll. Und ich weiß, es wird mir fehlen. Aber ich weiß auch, ich werde erleichtert sein, wenn ich wieder zuhause bin. Ruhig, friedlich, sauber. Ich habe einfach beides kennen und mögen gelernt. Morgen habe ich Massage- Unterricht um noch ein paar gelernte Dinge mit nach Hause nehmen zu können. Und in ganz genau einer Woche darf ich endlich wieder in freier, sauberer Natur sein. Auf ins Gebirge, mich von den Himalayas verzaubern lassen, im Zelt schlafen, mal wieder richtig frieren. In Pune bleiben mir jetzt noch genau 19 Tage übrig, keine drei Wochen mehr. Zu sagen, die Zeit wäre nur so vorbeigeflogen ist schon fast untertrieben. Gestern habe ich erfahren, dass meine kleine Nichte und mein Neffe mich mit zum Flughafen in mumbai bringen, an meinem Abflugstag. Wenn es wirklich so klappt, wäre das das schönste Abschiedsgeschenk, das man mir machen kann.

Samstag, 30. April 2011

gastpost von mama

meine Güte waren das zwei spannende vollgepackte Wochen. Schon die Fahrt von Mumbai nach Pune um 3.00 Uhr nachsts war abenteuerlich. Die Autobahn voller Trucks und das nicht klimatisierte Taxi oft wie ein Sandwichbelag dazwischen. Ein gehupe und Getöse, unbeschreiblich. In Pune angekommen erstmal eine riesen Freude Leonie wieder zu sehen. Nach einer ganz kurzen Pause dann los in die Stadt. Indisch frühstücken und dann durch diverse Straßen, Shops, SToffläden usw. Immer wieder in eine Riksha und weiter durch die Stadt. Zwischendurch einen Kaffee bei "Mocca", endlich mal ein ruhioges Plätzchen. Sooo viele Eindrücke, Farben, Gerüche, Menschen, arm, reich, bunt, Hupen überall, Hitze, Staub. Abends indisches essen in der Familie, lecker und vor allem für Kim immer wieder indischen massalatee. Am nächsten Tag in die Altstadt, in SToffläden, Tempel, auf Märkte. Wieder bunt, fremd, voll, sehr spannend. Abends dann essen in der zweiten gastfamilie, mit indischem Bier. Am nächsten Tag ins Osho center und in den Park. Das Center wirkt sehr kommerziell und ist echt teuer.
Am nächsten morgen gehts dann zum Flughafen und ab nach Delhi. Dort treffen wir Runa, die dort ihr FSJ macht. Wir machen eine runde durch ihr dörfliches viertel (noch enger, voller,lauter)und schauen uns noch einen Tempel an. Abends schwingen wir die Hüften in einem indischen Club, Getränke für Frauen umsonst, ladies night. Eine nacht mit 5 Mädels und 2 Jungs in Runas WG und am nächsten tag ab in den Norden. Da der Zug 9 STd. verspätung hat nehmen wir ein Taxi und sehen dadurch auf der 5st. Fahrt eine Menge. Abends Ankunft in Rishikesh in unserem Resort mit Blick auf den ganga. Rishikesh, die Stadt des YOga, voller Ashrams, Hippies, Freaks, Draeddies und indischen Touristen. Eine Stadt voller Tempel, bunter Läden, chilliger Restaurants mit Gangablick. Wir haben einen Yogakurs im Hotel, nehmen Massagen, gehen im Ganga baden und machen eine Wanderung. Zwishendurch liegen wir auf einer Dachterasse, trinken Fruchtsäfte, essen lecker. Wir sehen eine Aarti (Zeremonie am Ganga bei SOnnenuntergang),beobachten Saddhus, bewundern die Farbenpracht und lassen uns immer wieder zum Kaufen erführen. Nach 7 Tagen gehts mit dem Taxi frühmorgends nach Haridwar, dann mit dem Zug nach Delhi. von außen sehen die Waggongs aus wie viehtransporter. Der Bahnhof voll auf dem Boden schlafender Menschen, überall Bettler. Die Fahrt interessant am Ende etwas langweilig. MÜll wird immer wieder einfach durch die offenen fenster entsorgt.
Vom Bahnhof zum Flughafen in ein klimatisiertes Cafe. Dort erholen wir uns 5 STd. und warten auf unseren Flug nach Pune. Ankunft in Pune gegen 23.00 Uhr. Am nächsten ,morgen wieder los durch Pune. Die letzten Einkäufe erledigen, zu den Familien und abends gibt es dann von der 2. Gastfamilie eine Farewellparty für Leonie und Raena im Puneclub. Die ganze 2. Gastfamilie ist gekommen und einige Austauschschüler. Besonders die Tanten, ONkel und der Opa sind sehr interssiert und untzerhalten mich und KIm angeregt. Freitag dann noch Maniküre und Pediküre un d ab ends essen gehen mit der 1. Gastfamilie in einem wirklich noblen Hotel. Nochmal ein ganz neuer Eindruck. Samstag dann noch ein Mehendi für Kim und mich auf Hände und Füße, sehr kunstvoll, und dann packen. Wir müssen sooo viel mitnehmen, was Leonie schon alles gekauft hat.
Es war eine spannende tolle Zeit zusammen. Ich kann jetzt besser erstehen was sie bewegt was sie alles erlebt hat, welche Menschen sie begleitet haben und ihr wichtig geworden sind, was sie alles gesehen und erlebt hat und an welchen Plätzemn sie oft war. Ich finde Indien sehr interessant, beeindruckend aber auch zwiespältig. Nun lasse ich sie noch 4 Wochen hier und freue mich auf ihre Rückkehr.

Donnerstag, 31. März 2011

Holi Cow!!!


Holi. Das Fest der Farben. Das Fest der unökologischen, unauswaschbaren, in den Augen brennenden, nicht aus den Haaren rausgehenden Farben. Das Festival, das mir am besten von allen gefallen hat. Als erstes sind wir zu Mara (kommt aus Deutschland, wohnt in Ohio) gefahren und haben in ihrem Gebäude- Komplex „gespielt“ (so wird das hier genannt), heißt Farbe wird auf einen geschmiert, vermischt mit Wasser und Wasser, vermischt mit Farbe kommt aus tausenden von Wasserpistolen und Wasserbomben und Eimern. Das ist ein Spaß! Und am Ende sieht man aus, als hätte Willy Wonka an einem herum experimentiert. Wir wurden trotzdem in eine Riksha gelassen und haben uns mit dem Rest der Austauschschüler getroffen. Und das wurde exzessiv. Raena und ich sind zum Glück nicht bis zum Ende geblieben, die Fotos sehen beunruhigend aus…
Leider wird Holi in Indien von Männern gerne als Grund genommen, Frauen zu belästigen und sich gegenseitig aggressivst zu verprügeln. Uns ist zum Glück nichts passiert.

In der Woche danach hat unsere Tante angefangen, und Stick- Unterricht zu geben und uns verschiedene Stiche zu lehren. im Moment verziere ich eins meiner T- Shirts. Und außerdem war ich bei meiner ersten Gastfamilie zum Abendessen, was in einem Donut- Essen endete (kann man sich nicht beklagen) und habe mich super wohl gefühlt und freue mich darauf, am 15. wieder dorthin zu ziehen.

Ansonsten hier alles ruhig, meine Gastmutter kümmert sich noch um verschiedene Kurse für mich. Heute ist Raena ausgezogen. Ich bin mit uns habe auspacken und eingewöhnen geholfen, supernette Architekten- Familie in schöner Wohnung mit tollen Balkon und frisch verheiratetem Sohn und künstlerischer Schwiegertochter. Hat Spaß gemacht, morgen erkundigen wir uns nach Kunst- Workshops mit der Schwiegertochter. Und Mama kommt in 2 Monaten und einem Tag. Juhuuuu.

Kränkelnd

Na toll. In Pune hats mich dann direkt erst mal erwischt. Magen- Darm an den ersten zwei Tagen und an den nächsten beiden kam dann noch Fieber dazu. Nach dem es zwei Stunden gedauert hat, endlich ins Krankenhaus und zum Doktor zu kommen dann nen Malaria- Test gemacht (negativ, thank god) und wieder ins Bett und schön Medizin nehmen. War nach 5 Tagen wieder vorbei. Das war auch gut so, denn Festival- Time war angesagt. Es war Zeit für… (bitte oben weiterlesen)

Reise Part 2

Ab in den Zug und auf nach Haridwar. Dauerte anstelle der angekündigten 4 Stunden 5. Angekommen, in einen kleinen Bus gequetscht. Haridwar ist toll und beeindruckend, liegt direkt am Ganges. Da es Mittagszeit war, war alles ruhig und recht leer. Wir sind zum Hotel gefahren und haben uns ein bisschen ausgeruht und sind dann wieder in die Stadt. Auf einem kleinen dreckigen Markt haben wir sehr milchigen Chai getrunken, sind ein bisschen rumgebummelt, haben zugeguckt, wie ein Mann auf einer Brücke tätowiert wurde und uns dann einen Sitzplatz am Ganga gesucht. In der Dämmerung fing Aarti an, eine heilige Zeremonie, die dort jeden Abend stattfindet. Die hunderte von Menschen lassen Bananenblätter- Bötchen voll Blumen und Räucherstäbchen und kleinen Feuern und Geld ins Wasser und die Priester singen und haben Kerzen und Feuer an und schwenken Glocken, um die Götter aufmerksam zu machen. Supertolle Stimmung… Danach gutes Essen und Amol hat mal wieder Eis ausgegeben (er ist da immer sehr großzügig).
Nächster Tag: Rishikesh. River Rafting. Der Ganga zwischen den Anfängen des Himalayas, türkisblau und klar, mit beigen Steinen und Sandstrand am Rand. Gruselige Stromschnellen und knallgelbes Schlauchboot. Keine Wolke am Himmel. Und es war schrecklich. Nach den ersten zwei Stromschnellen und nach 4 beinahe- Herzinfarkten durfte sich Klein- Leonie dann vorne in die Mitte des Bootes setzen und sich an einem Seil festhalten. Viel beruhigender. Und man hat mir sogar einen Auftrag gegeben: Bei jeder Stromschnelle sollte ich mich vorne übers Boot hängen. Das war dann kopfüber in eiskalte Wellen. Ich war am nassesten von allen. Aber hatte definitiv meinen Spaß. Kurz vor Ende der Strecke durften (mussten) wir alle aus dem Boot springen, rein in den Fluss (da der aus den Bergen kommt, nicht gerade warm). Wunderbar. In Schwimmweste mit der Strömung treiben und es einfach genießen (und alle unsere Sünden sind natürlich auch weggewaschen worden). Am Abend waren wir alle ziemlich fertig und sind nur noch in unsere Betten gefallen.
Nochmal Rishikesh, diesmal Zivilisation, Dorf in den Bergen. Voll mit Ashrams und Yoga- Zentren und tollen Läden und friedvollen Ausländern und… Affen. Ein paar zumindest. Die waren am Rumklettern an der großen Hängebrücke, die über den Fluss führt. Anna (Colorado) und ich haben alle Übernachtungs- Möglichkeiten mal gut unter die Lupe genommen und sind in kleinen, verwinkelten Gassen herum geschlendert , voll mit niedlichen Kindern, von denen viele schon mehr nepalesische Gesichtsformen hatten (macht Sinn, war ja schließlich hoch im Norden). Anna und ich hatten auf jeden Fall unseren Spaß. Mittags sind wir wieder zurück zum Hotel gefahren und haben für ein paar Stunden dort gechillt (16 Leute verteilt auf 2 Hotelzimmer, habe mit 5 anderen Austauschschülern in einem Bett geschlafen) und sind abends dann noch hoch auf einen Berg gefahren um uns den wenig beeindruckenden Tempel dort anzuschauen. Spätabends wieder zum Bahnhof, auf den Zug nach Delhi warten. Dort waren zwei höchst merkwürdige Personen. Die erste war ein obdachloser, zerzauster Mann, der auf uns zu geschlurft kam und uns dann mit Crackern beworfen hat. Hat uns angestarrt und ist dann weiter geschlurft um andere Leute zu bewerfen. Der zweite Kerl hielt einen Kamm in der Hand, mit dem er sich dann schön genüsslich am Hintern gekratzt hat, in der Hose, versteht sich. Wir haben uns natürlich gefragt: Was mach er jetzt mit dem Kamm? Na was wohl, Haare kämmen. Da soll mal einer sagen, die Inder im tiefen Norden verstehen nichts von Hygiene.
Zug nach Delhi. Vegetarischen Burger für 11 Rupien am Bahnhof in Delhi zum Frühstück, ab in den Zug nach Pune. Und wieder im indischen Zuhause sein.

Dienstag, 22. März 2011

Eine lange Reise Part 1

Da es einfach sehr lange dauert, alles aufzuschreiben, hier alles bis auf die letzten 4 tage!

16 Tage unterwegs gewesen. Und was wir nicht alles gesehen haben! Okay, ich liste einfach mal auf:
Sonntag: 19.00 Uhr am Bahnhof versammelt, ab in den Zug. 18 Stunden Fahrt. Das ganze da noch mit nur einer Tasche.
Früher Mittag in einem kleinen Ort angekommen, von da aus mit dem Bus zum Hotel. Das Beste überhaupt. Leider sehr teures Essen. Wir also alle ein Sandwich rein gehauen, und auf zu einem wunderschönen, 500 Jahre alten Jain- Tempel aus Marmor. Ganz detaillierte Eingravierungen. Und Welpen vor dem Tempel. Und bei denen sollte es nicht bleiben, wir mussten erkennen, dass der Norden einfach voll mit Welpen ist. Überall sind sie. Hungrig, flauschig und niedlich. Abends sind wir dann noch alle in den Swimming Pool gehüpft und dann früh schlafen gegangen.

Jodhpur, die blaue Stadt. Der Palast war riesig, aber recht langweilig, einzig, dass es unter anderem ein Luxus- Hotel darin gab und der Typ selbst wohl auch noch drin wohnt. Aber danach gings in supercoolen aufgemotze, glitterigen , Musik machenden Rikshas (die sind alle so im Norden) hoch zum Fort. Von da aus hatte man einen supercoolen Ausblick über die ganze blaue Stadt. Supertoll. Und die Architektur auch wunderschön. Amol, unser Tourleiter, hat extra überall unsere Residental Permit Formulare mit hingenommen, und versucht für uns den indischen Preis zu kriegen. Da hat das auch tatsächlich geklappt.
Jaisalmer, die goldene Stadt. Hat mir von den Städten am besten gefallen. Ein riesiges Fort, in dem heute sogar noch 3000 Menschen leben. Es gab verschiedene Viertel innerhalb des Forts, aber alle waren wunderschön, viel arabisch aussehende Architektur aus der Mugol- Zeit, als arabische Herrscher herschten. Und wieder eine wunderbare Aussicht über die Stadt. Auch wenn ich sie eher mehr beige als golden fand… Aber nicht nur deswegen hats mir da so gut gefallen. Nene, sonder auch, weil wir da zum ersten Mal richtig shoppen konnten. Und da konnte man ein Zeug kaufen, das könnt ihr mir glauben. Unsere Taschen wurden immer schwerer.
Ein Tag in der Wüste. Der vermutliche beeindruckendste Tag überhaupt. In unserem Wüsten- Camp abgekommen haben wir nur schnell unsere Taschen verstaut und sind dann rüber gelaufen zu den Kamelen. Die hatten schon alle Holzsattel drauf und die kleinen Kamelführer waren fertig zum Abflug. So ein Kamel ist ganz schön wackelig und es ist anstrengend da die ganze Zeit drauf zu sitzen. Aber es lohnt sich. Die Wüste war weit und flach, voll mit Kakteen und Dornenbüschen und Wüstenblumen. Und zwischendrin vereinzelte Dünen purer Sand, wie man sich so eine richtige Wüste vorstellt. Die Sonne hat auf uns runter geknallt wie nix. Vereinzelte Schaf- und Ziegenherden und dünne Schäfer mit roten oder pinken Turbanen. Auf der Hälfte des Trips haben wir in dem Dorf halt gemacht, in dem die kleinen Kameltreiber wohnen. Es gab Chai mit Ziegenmilch (bähbäh) und alle kleinen Kinder haben uns sofort umringt und mit ihren winzigen Englisch- Kenntnissen versucht sich mit uns zu unterhalten. Alle hatten ganz verfilzte, dreckige Haare und super raue Haut. Ein Mädchen hat mich an der Hand gehalten und ihre Hände haben sich angefühlt wie Papier. Die Schule ist 10 km vom Dorf entfernt und die Kinder fahren dort jeden Morgen mit dem Fahrrad hin. Nach der fünften Klasse endet der Unterricht, keine Chance auf weitere Bildung. Ein super hübsches Mädchen hat den Fotographen, der mit uns unterwegs war, gefragt, ob er ein Foto von ihr machen kann. Dieses solle er doch dann bitte einem reichen Jungen in Pune zeigen, damit dieser sie heirate. Nach diesen doch sehr krassen Eindrücken haben wir uns wieder auf unsere Kamele geschwungen und sind zu einem Teil der Wüste geritten, wo es nur Sand gab. Weichen, warmen orange- gelben Sand. Von dort aus haben wir uns den Sonnenuntergang angeguckt, haben Fotos gemacht und sind im Sand herum gehüpft. Es war einfach perfekt. Als die Sonne verschwunden war haben wir uns direkt wieder auf den Weg zum Camp gemacht und mach hat gut gemerkt, wie schnell so eine Wüste abkühlt. Wieder im Camp haben wir es uns in unseren luxuriösen Zelten gemütlich gemacht, uns noch ein bisschen traditionelle Tänze angeguckt und sind dann schlafen gegangen. Es wurde richtig kalt und stockdunkel und alle Sterne waren am Himmel, das war toll. Das einzige was unseren Schlaf ein bisschen gestört hat, war die Sichtung einer riiiiiiiiiiiiesigen Spinne, mit haarigen Beinen und all sowas. Aber niemand wurde in der Nacht zu Spiderman. Am nächsten Morgen gab es karges Frühstück und wir sind wieder in den Bus gestiegen.

Jaipur, die pinke Stadt. Von Jaipur waren wir alle enttäuscht. Der Palast war ganz cool, aber nur sehr klein und der dazugehörige Garten war in der prallen Sonne, sodass wir ganz schnell müde und durstig wurden. Das Fort hatte leider überhaupt keinen Ausblick, ich konnte also keine tollen Bilder machen. Das einzig aufregende am Fort waren die Elefanten, die man mieten konnte um sich das Fort anzuschauen. Haben wir aber natürlich nicht gemacht. War teuer. Das Enttäuschendste war wohl das Shopping. Uns wurde vorher ein dutzend Mal erklärt, dass wir so viele tolle Sachen für so wenig Geld in Jaipur kriegen. Naja, die Verkäufer waren davon nicht ganz so überzeugt. Wir sind natürlich trotzdem mit einigen Dingen aus dem ganzen Handeln heraus gegangen (unter anderem eine zweite sehr große Tasche für all meine Einkäufe), allerdings nicht immer zu erhofften Preisen. Abends im Hotel gab es für mich und Raena dann auch zum ersten Mal ‚Maggi‘ Fertig- Nudeln, die wir am Tag irgendwo aufgegabelt hatten. Billiger und unanstrengender als Essen gehen. Und es sollte nicht bei diesem einen Mal bleiben :)
Bikaner, die Stadt mit dem Ratten- Tempel. In Bikaner kamen wir sehr spät an und sind dann im Dunkeln zu dem Tempel gefahren. Dieser Tempel ist voll mit kleinen Ratten. Überall rennen sie rum, kämpfen, hüpfen, essen. Große Schüsseln voll Milch und Wasser stehen für sie bereit, ihnen werden Süßigkeiten und Früchte gefüttert, sie haben so etwas wie einen Ratten- Spielplatz. Es wird gesagt, in den Ratten leben die Seelen der Verstorbenen und keine Ratte hätte jemals den Tempel verlassen, obwohl der Eingang offen ist (ganz ehrlich, wenn ich ne Ratte wäre, würde ich auf keinen Fall wegrennen.aber egal). Danach gabs für alle noch ein Eis bei ‚baskin robbins‘ und dann ab ins Bett.
Agra, die Stadt mit dem Weltwunder. Und da war der Tag schon da. Wir sollten das Taj Mahal sehen. Das gesamte Gebiet um das Taj herum ist gesperrt für Autos, nur elektrische Fahrzeuge dürfen sich in dieser Zone bewegen, da Verschmutzung der Luft dazu führen würde, dass der weiße Marmor des Tajs sich gelblich färbt. Wir haben für über eine Stunde in der Sperrzone gewartet, da Amol versucht hat, den indischen Preis für uns zu kriegen. Long strory short: Wir mussten den Preis für Ausländer bezahlen. Hat unsere Laune aber wenig getrübt. Sicherheitskontrolle über sich ergehen lassen, Kamera raus und auf ins Gefecht. Und da war es, weiß und wunderschön, mit strahlend blauem Himmel und grünen Wiesen. Wir sind für eine Stunde herum gestreunert, haben Fotos gemacht und die Architektur bewunder, auf kaltem Marmor gesessen und uns durch Menschenmassen gekämpft. Doch es hat sich echt gelohnt. Zur Feier des Tages gabs dickes Mittagessen bei ‚Pizza Hut‘ und dann sind wir zum Agra Fort gefahren. Das war ganz schön, aber nichts, verglichen mit dem Taj. Als wir alles gesehen hatten sind die meisten von uns raus vors Fort, Eis kaufen. Leider mussten wir dort miterleben, wie ein kleiner Junge, der Taj Mahal- Schneekugel- Schlüsselanhänger verkauft hat von einem Shopkeeper brutal mit einem Stock verprügelt wurde, mitten auf der Straße. Der Kleine hat total geweint und geblutet und die Männer die drum herum standen haben nichts gesagt. Die Polizei kam dann auch irgendwann mal, hat den Mann aber offensichtlich nur ermahnt und ist dann wieder gegangen. Wir haben also hässliche Schneekugeln gekauft und gehofft, dass nicht alles nur Scam war, nur Show, für bessere Verkäufe. Damit waren unsere Realitäts- Erfahrungen für den Tag noch nicht vorbei. Wir mussten im dunkeln zum Bahnhof und eine Stunde lang auf unseren Zug warten. Wir haben einen Kreis um unser Gepäck gebildet, trotzdem waren alle total angespannt. Kleine bettelnde Kinder kamen von allen Seiten, verkrüppelte Männer kamen auf dem Boden auf einen zugekrochen, Teenager- Jungs mit glasigen Augen saßen Klebstoff- Schnüffelnd herum und haben einem nachgepfiffen oder sind einem immer näher gekommen und dann war da noch ein Affe, der sehr agressiv auf der Suche nach Futter war. Man, war ich froh, als wir endlich im Zug nach Delhi saßen.

Delhi, unsere Hauptstadt. Ein total überfüllter Bahnhof. Eine stundenlange Busfahrt, bis wir endlich am Hotel waren. Das Zimmer war sehr gemütlich, nur Raena hat als erstes direkt mal zwei Gläser zerbrochen, deshalb mussten wir immer Schuhe anhaben. Am nächsten Morgen haben wir so einen Turm (keine Ahnung, wie das nochmal hieß), den Lotus Tempel und das India Gate besichtigt. Wir haben für ganz wenig Geld auf der Straße lecker gegessen und waren dann alle total müde. Abends gings in die lokale Einkaufsstraße, da war nicht viel los, aber wir konnten mehr Nudeln kaufen. Am nächsten Tag sind wir morgens auf den Touri- Markt gegangen (da habe ich dann mein restliches Geld gelassen), und nachmittags zu einem Tempel, der Akshardam heißt. Noch sehr neu, aber ganz detaillierte Eingravierungen und Figürchen und eine riesige Anlage. Leider durfte man keine Kamera mit rein nehmen, eigentlich durfte man überhaupt nichts mit rein nehmen, die hatten nämlich Angst vor Anschlägen. Aber egal, es war auf jeden Fall total beeindruckend. Am nächsten Morgen kriegten wir um 5 Uhr den Weckruf, da Amol sich mit der Abfahrtszeit des Zuges vertan hatte.