Donnerstag, 31. März 2011

Reise Part 2

Ab in den Zug und auf nach Haridwar. Dauerte anstelle der angekündigten 4 Stunden 5. Angekommen, in einen kleinen Bus gequetscht. Haridwar ist toll und beeindruckend, liegt direkt am Ganges. Da es Mittagszeit war, war alles ruhig und recht leer. Wir sind zum Hotel gefahren und haben uns ein bisschen ausgeruht und sind dann wieder in die Stadt. Auf einem kleinen dreckigen Markt haben wir sehr milchigen Chai getrunken, sind ein bisschen rumgebummelt, haben zugeguckt, wie ein Mann auf einer Brücke tätowiert wurde und uns dann einen Sitzplatz am Ganga gesucht. In der Dämmerung fing Aarti an, eine heilige Zeremonie, die dort jeden Abend stattfindet. Die hunderte von Menschen lassen Bananenblätter- Bötchen voll Blumen und Räucherstäbchen und kleinen Feuern und Geld ins Wasser und die Priester singen und haben Kerzen und Feuer an und schwenken Glocken, um die Götter aufmerksam zu machen. Supertolle Stimmung… Danach gutes Essen und Amol hat mal wieder Eis ausgegeben (er ist da immer sehr großzügig).
Nächster Tag: Rishikesh. River Rafting. Der Ganga zwischen den Anfängen des Himalayas, türkisblau und klar, mit beigen Steinen und Sandstrand am Rand. Gruselige Stromschnellen und knallgelbes Schlauchboot. Keine Wolke am Himmel. Und es war schrecklich. Nach den ersten zwei Stromschnellen und nach 4 beinahe- Herzinfarkten durfte sich Klein- Leonie dann vorne in die Mitte des Bootes setzen und sich an einem Seil festhalten. Viel beruhigender. Und man hat mir sogar einen Auftrag gegeben: Bei jeder Stromschnelle sollte ich mich vorne übers Boot hängen. Das war dann kopfüber in eiskalte Wellen. Ich war am nassesten von allen. Aber hatte definitiv meinen Spaß. Kurz vor Ende der Strecke durften (mussten) wir alle aus dem Boot springen, rein in den Fluss (da der aus den Bergen kommt, nicht gerade warm). Wunderbar. In Schwimmweste mit der Strömung treiben und es einfach genießen (und alle unsere Sünden sind natürlich auch weggewaschen worden). Am Abend waren wir alle ziemlich fertig und sind nur noch in unsere Betten gefallen.
Nochmal Rishikesh, diesmal Zivilisation, Dorf in den Bergen. Voll mit Ashrams und Yoga- Zentren und tollen Läden und friedvollen Ausländern und… Affen. Ein paar zumindest. Die waren am Rumklettern an der großen Hängebrücke, die über den Fluss führt. Anna (Colorado) und ich haben alle Übernachtungs- Möglichkeiten mal gut unter die Lupe genommen und sind in kleinen, verwinkelten Gassen herum geschlendert , voll mit niedlichen Kindern, von denen viele schon mehr nepalesische Gesichtsformen hatten (macht Sinn, war ja schließlich hoch im Norden). Anna und ich hatten auf jeden Fall unseren Spaß. Mittags sind wir wieder zurück zum Hotel gefahren und haben für ein paar Stunden dort gechillt (16 Leute verteilt auf 2 Hotelzimmer, habe mit 5 anderen Austauschschülern in einem Bett geschlafen) und sind abends dann noch hoch auf einen Berg gefahren um uns den wenig beeindruckenden Tempel dort anzuschauen. Spätabends wieder zum Bahnhof, auf den Zug nach Delhi warten. Dort waren zwei höchst merkwürdige Personen. Die erste war ein obdachloser, zerzauster Mann, der auf uns zu geschlurft kam und uns dann mit Crackern beworfen hat. Hat uns angestarrt und ist dann weiter geschlurft um andere Leute zu bewerfen. Der zweite Kerl hielt einen Kamm in der Hand, mit dem er sich dann schön genüsslich am Hintern gekratzt hat, in der Hose, versteht sich. Wir haben uns natürlich gefragt: Was mach er jetzt mit dem Kamm? Na was wohl, Haare kämmen. Da soll mal einer sagen, die Inder im tiefen Norden verstehen nichts von Hygiene.
Zug nach Delhi. Vegetarischen Burger für 11 Rupien am Bahnhof in Delhi zum Frühstück, ab in den Zug nach Pune. Und wieder im indischen Zuhause sein.

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